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Holocaust Studies
A Journal of Culture and History
Volume 30, 2024 - Issue 2
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Coming-of-age in exile: the refugee diaries of Thea Gersten and Erika Löbl, 1937–47

Pages 346-367 | Received 31 May 2023, Accepted 21 Aug 2023, Published online: 08 Sep 2023
 

ABSTRACT

The diaries of Erika Löbl and Thea Gersten, both accounts of Jewish emigration from Nazi Germany, bear witness to the persecution of Jews during the Holocaust and show how young refugees made new lives abroad while separated from family and friends. The diary was a friend, a tool of resistance and agency, a way to reflect on the past and future, and a tangible piece of home. Close reading of these texts helps us understand how young Jewish refugees narrated their experiences of persecution and survival through the double passage of emigration and adolescence.

Disclosure statement

No potential conflict of interest was reported by the author(s).

Notes

1 Löbl, Tagebuch. I refer to the author by her childhood name ‘Erika Löbl,’ later Erica Steinberger. The diary is partially available in English translation in the memoir by Löbl's brother Werner M. Loval. When possible, I have used Loval's translation of the diary. Other translations from the German are my own.

2 Hurst, Tagebuch. I refer to the author as ‘Thea Gersten,’ the name of the author at the time of writing. A second edition of the diary was published 2023 with the subtitle ‘Flucht aus Leipzig, Warschau und London.’

3 Strauss, “Jewish Emigration,” 326.

4 See Kaplan, Between Dignity and Despair, 118; Dwork. For more on the Kindertransport, see Curio, Harris and Oppenheimer, Guske, Craig-Norton, Hammel, Fast, Göpfert.

5 On Holocaust diaries, see also Ben-Amos, Garbarini, Goldberg, Patterson, Zapruder, Kaiser.

6 Few published diaries detail the process of emigration and resettlement. Exceptions include Ruth Eisner, Nicht wir allein, Ingrid Jacoby, My Darling Diary, Britta Ogg, The Uncharted Voyage, Hanna Spencer, Hanna's Diary, 1938-1941. There are a few notable memoirs written by survivors of the Kindertransport, including the memoir-diary hybrid by Czech writer Vera Gissing, Pearls of Childhood, Karen Gershon, We Came as Children, Elisabeth Orsten, From Anschluss to Albion; and the autobiographical novel by Lore Segal, Other People's Houses.

7 Hurst, Tagebuch, 12. ‘vieler junger Menschen meiner Generation [], die das Glück hatten, den Krieg zu überleben. Sie sollen nicht vergessen werden.’

8 See also Grenville, especially chapter 6 “The Child Refugee's Perspective.”

9 On this ‘double crisis’ see Kunt, 153.

10 See also Roseau.

11 See Gallant.

12 Löbl, Tagebuch, for example: 46, 55.

13 Loval, We Were Europeans, 19; 44.

14 Dwork, “Raising Their Voices,” 283.

15 Loval, We Were Europeans, 145.

16 Ibid, 65; 160–4. Their father was taken into so-called ‘protective custody’ early on the morning of 10 November 1938.

17 Loval, We Were Europeans, 57.

18 Loval speculates his sister omitted the events ‘for fear the diary could fall into Nazi hands,’ We Were Europeans, 162.

19 Kipling.

20 Löbl in Loval, 164. ‘ein Neues Jahr! Was soll dies nicht alles bedeuten! Aber, kurz gesagt, ich schaue ruhig in die Zukunft, denn dem Mutigen gehört die Welt!! Prosit Neujahr!’ Tagebuch, 64.

21 See also Farbstein.

22 Sederberg, 330.

23 Lassner, ‘The American Voices,’ 49.

24 Vice, Children Writing, 136.

25 Löbl in Loval, 164. ‘so wurden Pläne über Pläne geschmiedet, geschrieben, telegraphiert.’ Tagebuch, 66.

26 Ibid, 164. ‘Und so lebte man eigentlich völlig im Ungewissen und betrachtete so das Ganze wie ein Glücksspiel, ob der Würfel auf die richtige Seite fällt oder nicht. Dann beginnt man eben wieder von vorne.’ Tagebuch, 66.

27 Löbl, Tagebuch, 69. ‘dann lagen Theechen und ich noch lange ‘plappernd’ im Bett und man müßte meinen, wir würden überhaupt nie und nimmer mit erzählen fertig, dazu kam noch das Tagebuch, das – wie ich mir einbilde – jetzt all das Erlebte in ganz anderem Stil aufnimmt und das habe ich – wie vieles andere – meinem lieben Theechen zu verdanken, die ihren Gefühlen so freien Lauf läßt und da mir das wirklich so gut gefällt, will ich versuchen, es ebenso zu tun.’

28 Steinitz, Time, Space, and Gender, 91.

29 Hammel notes that although there are differences between the narratives written by boys and girls, it is difficult to distinguish between a gendered dimension to narratives, and the gendered social worlds of the writers, which influenced their work. “Gender and Kindertransport Memoirs,” 26.

30 Löbl, Tagebuch, 83. ‘Jetzt liegen Teechen und ich wieder mal schreibenderweise im Bett, man könnte ja wirklich Romane schreiben, dann fast jeder unserer gemeinsamen Tage birgt irgendein kleines Erlebnis.’

31 Ibid, 85. ‘als wäre es eben geschehen.’

32 Löbl in Loval, 169. ‘Müde und erschöpft liege ich im Bett und kämpfe mit bitteren Tränen.’ Tagebuch, 99.

33 Ibid, 166. ‘Das Alltagsleben geht weiter im gewohnten Gang – und doch nicht ganz so wie früher. Ein unscheinbares und doch so bedeutendes ‘Etwas’ ist es, was einen auf Schritt und Tritt verfolgt: Die Pläne unserer Auswanderung. Leider sind wir kaum ein Stück weiter damit … Oft war ich sehr niedergeschlagen und betrübt, aber mein Gottvertrauen ließ mich wieder von Neuem hoffen und jeder Brief von Theechen sprach mir wieder so viel Mut zu oft schämte ich mich meiner Schwäche, nahm meine Kräfte wieder zusammen, gab noch einen guten Willen dazu und – es ging wieder!’ Tagebuch, 92.

34 Löbl, Tagebuch, 93. ‘Daß das Leben hart und schwer ist, habe ich erfahren und daß man kämpfen muß, ist die Folge davon, ob es sich lohnt zu kämpfen, ist natürlich die große Frage, aber ich denke schon!’

35 Eakin, “What Are We Reading,” 122.

36 Eakin, “Autobiography,” 21.

37 Rak, “The Diary,” 60.

38 Löbl in Loval, 166–7. ‘Langsam und nachdenklich verfolgte ich die Übersetzung der Hagadah, hatte nicht die damalige Zeit eine Ähnlichkeit mit der heutigen? Wiederholt sich nicht die Geschichte von damals? Wird G'tt auch uns helfen und beistehen, wie er einst unseren Vätern half? … [ich] dachte an die Menschen, die jene Zeit so tapfer überstanden, soll unsere Generation weniger standhaft sein?’ Tagebuch, 93.

39 Ben-Amos, “Holocaust Diaries,” 366.

40 Dwork, “Raising Their Voices,” 280.

41 Ibid, 287.

42 Children who came via the Kindertransport had to prove that they would not be a burden on the British state. Jewish organizations helped families find suitable contacts and accommodations, sometimes with foster families. Werner and Erika Löbl were sponsored by Miss Ailsey Lazarus, a stranger to the family, who took on financial responsibility for the two children, paying their school fees, and later their passage to Ecuador. See Loval, 175. The New Herrlingen School, called ‘Bunce Court,’ was founded by Anna Essinger, and was one of the schools founded for Jews in exile. See Feidel-Mertz and Hammel.

43 Löbl, Tagebuch, 117–8.

44 Ibid, 129, 132.

45 Ibid, 175. ‘Dieses Tagebuch enthält wirklich so viele ereignisvolle Tage, und dieser eine muss unbedingt zu den Wichtigsten gezählt werden.’

46 Ben-Amos, “Holocaust Diaries,” 373.

47 Löbl in Loval, 170. ‘als ich mein Tagebuch durchblätterte, kam ich an die Stelle, wo ich am Jahresende schrieb: ‘Dem Mutigen gehört die Welt’ Also, Eri, Kopf hoch und nicht verzagen, es wird sich auch dir das Schöne dieser Welt zeigen!!!’ Tagebuch, 99.

48 This breakdown of communication often caused a sense of abandonment and ‘additional emotional strain in balancing the competing worlds of past and present.’ Gallant, “The Kindertransport,” 203.

49 Loval, 138.

50 Löbl, Tagebuch, 148.

51 Ibid, 149. In 1940, with increasing concern about ‘enemy aliens,’ the British interned about 1,000 older children who had come to the UK through the Kindertransport.

52 Ibid, 156. ‘Es ist eine Zeit des Elends für uns alle, aber eben immer wieder besonders für uns Juden. Gerade in den letzten Tagen habe ich wieder so viel gelesen über das Ellend [sic] der Juden in Holand wie in Wien und Paris.’

53 Gallant, “Kindertransport,” 210.

54 Löbl in Loval, 203. ‘erlöst aus der Gefangenschaft, um wieder Menschen werden zu können.’

55 Löbl, Tagebuch, 166. ‘wenn ich jetzt all das hier in mein Tagebuch vereinige, sind die Eltern vielleicht schon in ihrer neuen Heimat angekommen. Ich bete und bitte nur, dass Pappi recht bald einen guten ‘job’ findet, dann werden auch wir recht bald wieder zusammen sein.’

56 Löbl in Loval, 187. ‘Wenn ich zurückdenke, vor einem Jahr, da war ich noch zu Hause und was tat sich da alles mit Arisierung und sonstigen Aufregungen? […] der wichtigste Tag wird doch jener 9. November bleiben, an dem all das schreckliche geschah, aber nun ist's vorüber und kommt hoffentlich nie mehr wieder.’ Tagebuch, 132.

57 Ibid, 214. ‘Nach drei Jahren habe ich wieder mal mein altes Tagebuch durchblättert, ich kann es kaum glauben, dass ich es 1937 anfing, kann mir kaum vorstellen, wie damals alles war … Es scheint so lange, lange her zu sein, und dennoch hege ich liebe, alte Erinnerungen … ’ Tagebuch, 182.

58 Gallant, “Kindertransport,” 211.

59 Loval, We Were Europeans, 223.

60 See also Zelig's film.

61 Löbl, Tagebuch, 203.

62 Barbara Steinberger, email message to author, 25 June 2021.

63 See Kulturwerkstatt Bamberg.

64 Hurst, Tagebuch, 15. ‘Ich habe so viel erlebt, daß ich es jemandem erzählen muß. Das kann ich aber nicht, und so will ich alles meinem Tagebuch anvertrauen. Ich tue es auch, weil ich mein jetzt Erlebtes nicht vergessen will.’

65 Ibid, 22. ‘Ich empfinde eigentlich noch viel mehr, aber das kann ich einfach nicht in Worten ausdrücken.’

66 Rak, “The Diary,” 60.

67 As a German Jew (and pacifist), Adrienne Thomas’ books were banned by the Nazis, and she emigrated in 1933.

68 See Kreis.

69 Hurst, Tagebuch, 36. ‘das Buch ist gar nicht ähnlich. Und doch muß ich so oft dran denken.’

70 Ibid, 29. ‘Ich komme mir manchmal direkt vor wie ein verliebter Backfisch in den Pensionsgeschichten.’ Erika Löbl makes a similar comment in an entry from December 1939, ‘ich komme mir wie ein kleiner, alberner Backfisch vor, aber es ist doch weiter nicht schlimm!’ Löbl, 135. Both young women are clearly familiar with this genre and the narrative conventions of such stories. The term ‘Pensionsgeschichten’ refers to a genre of coming-of-age novels called ‘Backfischromane,’ marketed at young girls and popular 1850–1950. The term ‘Backfisch’ refers to adolescent women of the upper class, and the most famous novel series was Der Trotzkopf (Taming a Tomboy) by Emmy von Rhoden (1885), set in a boarding school for girls. See Redmann.

71 Ibid, 50.

72 Ibid, 144; 75. ‘In mir kommen jeden Tag, jede Stunde so viele neue Eigenheiten hervor, daß ich sie nur jedes Mal das Bild, das ich von mir habe, wieder zerstören. Ich bin mir so interessant, daß ich an gar niemand anders denken brauchte … ich fühle, daß man doch zu allererst einmal sich selbst kennen muß.’

73 Ibid, 86. ‘Ich habe versucht, mich selber kennenzulernen. Auf diesem Gebiet komme ich auch nicht sehr weit. … Ich bin der Dinge, die ich nicht weiß, ständig bewußt.’

74 Lejeune, On Diary, 180.

75 Hurst, Tagebuch, 59–60. ‘Endlich will ich wieder anfangen, mein Tagebuch regelmäßig zu führen. Es tut mir wohl, alles durchzulesen, obwohl ich oft dabei weinen muß […] Alle meine Gedanken vermischen sich. Ich weiß nicht, was das werden soll. Ich brauche eine Freundin.’

76 Ibid, 73. ‘Eine neue Phase in meinem Leben. Vieles hat sich geändert. Wenn ich in den Seiten meines Tagebuches zurückblättere, sehe ich, wie anders ich geworden bin, fast als ob es ein anderes Mädchen geschrieben hätte. Ich wollte mein Tagebuch eigentlich gar nicht weiterführen, doch wieder einmal bin ich unsicher und durcheinander. Hoffentlich werde ich wieder klarer denken können, wenn ich meine Gedanken aufschreibe. Als ich regelmäßig schrieb und das Tagebuch mein einziger Freund war, hat es mir ja viel geholfen. Ich bin noch immer so allein wie damals.’

77 Lejeune, On Diary, 195.

78 Hurst, Tagebuch, 28. ‘Ich bin noch jung und will glücklich in die Zukunft hinein leben.’

79 Ibid, 20, 51, 56.

80 Ibid, 78. ‘Was werde ich sein?’

81 Ibid, 57. ‘Als ich sieben Jahre alt war, kam die Hitlerregierung. Und jetzt, wo das Leben erst schön wird, sind wir arme Leute. Alles hat Hitler uns genommen. Hier in England ist es ja wunderschön, und ich bin glücklich, hier sein zu dürfen. Aber wer weiß, ob wir hier bleiben werden.’ This passage also provides an example of the role of social class in refugee experiences.

82 Ibid, 77, 152. ‘Was soll denn dann aus mir werden?’; ‘Was werde ich nach dem Krieg tun?’

83 This example also reveals how social class became a factor in exile. Zionist youth groups ‘were outside the social class structure of the Jewish community as they united young Jewish people from a variety of backgrounds in a socialist endeavor.’ Kleinman and Moshenska, “Class as a Factor,” 36.

84 Hurst, Tagebuch, 95.

85 Ibid, 113–4.

86 Ibid, 96–6. ‘Ich glaube, ich erwache vom Kindsein. Ich möchte nicht sagen Erwachsensein. Ich weiß nicht, was Erwachsensein bedeutet.’

87 Ibid, 96–6. ‘Sind wir nicht auch genug bedrückt? Wir Juden sind immer gepeinigt und geplagt. Es gab noch kein Jahrzehnt, in dem die Juden nicht leiden mußten.’

88 Thea Gersten had a complicated relationship to the German language after her arrival in England. Although she continued to speak German with her mother, she wanted to hide her German origins.

89 Ibid, 99. ‘Wo immer ich bin, bin ich ein Fremder, ein Ausländer, ein Jude.’

90 Ibid, 170. ‘Was bin ich für eine wunderbare Schauspielerin! Ich gehöre nirgendwohin.’

91 Ibid, 59. ‘Ich mache mir Vorwürfe, daß ich so wenig an meinen Vater denke. Aber dann, wenn ich an ihn denke, tue ich es mit ganzem Herzen.’

92 Ibid, 104. ‘Letzte Woche dachte ich sehr viel an Papa. Auch das kommt so periodenweise bei mir. Ich weiß genau, ich liebe ihn ganz fürchterlich, und doch denke ich nicht sehr oft an ihn.’

93 Ibid, 110.

94 Garbarini, Numbered Days, 101.

95 Rosa Gersten received a letter from an eyewitness who last saw her husband in the Warsaw Ghetto before his deportation to Treblinka on 20 January 1943. Today in Leipzig there is a Stolperstein (stumbling stone) in his memory at the family's last residence, Thomasiusstraße 23.

96 Gita, “Thea's Diary.” In an epilogue to her diary written in 2001, Thea Hurst fills in some of the details from her family's story: in 1946 she, her mother, and her brother received a residency permit for England and decided to stay, believing that returning to Germany would be ‘unthinkable’ for their family. In 1952, Gersten married a fellow refugee, a German Jew from Berlin, and they had two daughters. Her mother Rosa died in 1964, and her brother in 1998. It was only after her mother's death that Thea Hurst found the letter correspondence that detailed her father's fate.

97 See also the Thea Hurst collection of photos that has been digitized by the Manchester Archives. https://www.flickr.com/photos/manchesterarchiveplus/albums/72157702722980852/with/32977793798/

98 Hurst, Tagebuch, 177. ‘In späteren Jahren werde ich an diese Tage zurück denken. Ich werde sie noch mehr lieben, als ich es jetzt tue. Es ist immer dasselbe mit uns: Wir verstehen etwas nie ganz, wenn wir ganz nah dran sind. Erst später, wenn wir es fast vergessen haben, taucht es wieder auf – lebendiger und stärker und mit mehr Bedeutung.’

99 Sederberg, “Writing through Crisis,” 330.

Additional information

Funding

This work was supported by American Philosophical Society.

Notes on contributors

Kathryn Sederberg

Kathryn Sederberg is Lucinda Hinsdale Stone Associate Professor of German Studies at Kalamazoo College (USA). Her main research areas include twentieth-century German culture, autobiography and memoir, war and gender, and National Socialism and its legacies. This article was in part written during a Fellowship at the Center for Holocaust Studies at the Institute for Contemporary History in Munich.

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