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Hartmann von Aue: Erec/Ereck. Ein editionsphilologischer und texthermeneutischer Zielkonflikt?

Pages 399-415 | Published online: 21 Feb 2024
 

Abstract

Mit zunehmendem Wandel der Forschungsparadigmen erweist sich die Vermittlung zwischen den Prinzipien einer modernen philologischen Editionspraxis und der texthermeneutisch verfahrenden literarischen Analyse als Herausforderung. Nicht erst mit den Anliegen der New Philology, aber entschieden forciert durch digitale Editionsmethoden und Erschließungsinstrumente geraten die Prämissen der ‘klassischen’ Textkritik in Bewegung: Während die hermeneutische Analyse eines Textes auf die Kategorien von ‘Autor’, ‘Werk’, ‘Text’ angewiesen ist, werden sie über die Dokumentation unterschiedlicher historischer Zustände eines Textes zunehmend volatil. Am Beispiel des aktuellen wissenschaftlichen Umgangs mit Hartmanns von Aue Erec-Roman und seiner textgeschichtlichen Gestalt, dem ‘Ambraser Ereck’, soll dieser editionsphilologische und texthermeneutische Zielkonflikt methodenorientiert problematisiert werden.

Notes

1 Sonja Glauch, ‘Zweimal Erec am Anfang des deutschen Artusromans? Einige Folgerungen aus den neugefundenen Fragmenten’, ZfdPh, 128 (2009), 347–71 (S. 347).

2 Ebd.

3 Vgl. zusammenfassend Timo Felber, ‘Literatur um 1200. Hartmanns Dichtung im Literaturhistorischen Kontext’, in Hartmann von Aue. Eine literaturwissenschaftliche Einführung, hg. von Cordula Kropik (Tübingen: Narr Francke Attempto, 2021), S. 15–44.

4 Glauch, ‘Zweimal Erec’ , S. 347.

5 Zum Kulturtransfer aus der Romania am Beispiel des Iwein vgl. Ricarda Bauschke, ‘adaptation courtoise als Schreibweise. Rekonstruktion einer Bearbeitungstechnik am Beispiel von Hartmanns Iwein’, in Texttyp und Textproduktion in der deutschen Literatur des Mittelalters, hg. von Elizabeth Andersen, Manfred Eikelmann, Anne Simon, unter Mitarbeit von Silvia Reuvekamp (Berlin: De Gruyter, 2002, Trends in Medieval Philology 7), S. 65–84.

6 Vgl. die grundlegende Darstellung bei Hugo Kuhn, ‘Erec’, in Hugo Kuhn: Dichtung und Welt im Mittelalter (Stuttgart: Metzler, 21969), S. 133–50; Hans Fromm, ‘Doppelweg’, in WerkTypSituation. Studien zu poetologischen Bedingungen in der Älteren deutschen Literatur, hg. von Ingeborg Glier u.a. (Stuttgart: Metzler, 1969), S. 64–79. — Zur ausgehend vom Erec entwickelten Âventiurestruktur des Artusromans vgl. Mireille Schnyder, ‘Aventiure? waz ist daz? Zum Begriff des Abenteuers in der deutschen Literatur des Mittelalters’, Euphorion, 96 (2002), 257–72; Carolin Struwe-Rohr, ‘Âventiure und Kontingenz’, ZfdA, 148 (2019), 9–27, sowie die Neuvermessung des Forschungsfeldes im Band: Aventiure. Ereignis und Erzählung, hg. von Franziska Wenzel, Michael Schwarzbach-Dobson (Berlin: Erich Schmidt, 2022, ZfdPh Beihefte 21).

7 Diese Einschätzung legt der Erec ‘nach Ausweis der Gattungsentfaltung’ nahe. Zitat bei Glauch, ‘Zweimal Erec’, S. 347.

8 Margreth Egidi, Markus Greulich und Marie-Sophie Masse, ‘Hartmann von Aue 1230–1517. Eine Einleitung’, in Hartmann von Aue 1230–1517. Kulturgeschichtliche Perspektiven der handschriftlichen Überlieferung, hg. von Margreth Egidi, Markus Greulich und Marie-Sophie Masse (Stuttgart: Hirtzel, 2020, ZfdA Beiheft 34), S. 9–24 (S. 12).

9 Zum Stilideal der perspicuitas, die im Tristan mit dem Verweis auf die cristallînen wortelîn Hartmanns Dichtung zugeschrieben wird, siehe Christoph Huber, ‘Kristallwörtchen und das Stilprogramm der perspicuitas. Zu Gottfrieds Tristan und Konrads Goldener Schmiede’, in Literarischer Stil. Mittelalterliche Dichtung zwischen Konvention und Innovation. XXII. Anglo-German Colloquium Düsseldorf, hg. von Elizabeth Andersen u. a. (Berlin: De Gruyter, 2015), S. 191–204.

10 Vgl. für Hartmann von Aue die Darstellung von Sandra Linden, ‘Kanonisierung. Dichter über Hartmann’, in Hartmann von Aue. Eine literaturwissenschaftliche Einführung, hg. von Cordula Kropik (Tübingen: Narr Francke Attempto, 2021), S. 295–315. In genereller Perspektive auf höfische Literatur vgl. Walter Haug, ‘Klassikerkataloge und Kanonisierungseffekte am Beispiel des mittelalterlich-hochhöfischen Literaturkanons’, in Kanon und Zensur, hg. von Aleida Assmann (München: Fink, 1987), S. 259–70.

11 Dass sich die offenkundige, am Gattungsparadigma ablesbare ‘Prominenz’ des Erec ‘in der Überlieferung nicht nieder[schlägt]‘, konstatiert zusammenfassend Glauch, Zweimal Erec, S. 347–48.

12 Vgl. jetzt die kontextualisierte Erschließung in Kaiser Maximilian I. und das Ambraser Heldenbuch, hg. von Mario Klarer (Wien: Böhlau 2019).

13 Zitat nach Kurt Gärtner, ‘Aneignungsprozesse in der Überlieferung der Werke Hartmanns von Aue. Mit besonderer Berücksichtigung der Klage’, in Hartmann von Aue 1230–1517. Kulturgeschichtliche Perspektiven der handschriftlichen Überlieferung, hg. von Margreth Egidi, Markus Greulich und Marie-Sophie Masse (Stuttgart: Hirtzel 2020, ZfdA Beiheft 34), S. 215–28 (S. 225).

14 Eine Übersicht über die areale Verteilung der neben dem Ambraser Heldenbuch fragmentarischen Überlieferungszeugen des Erec, nebst einer Auswertung der mitteldeutschen Textzeugen bietet Glauch, Zweimal Erec, bes. S. 354–68.

15 Vgl. zusammenfassend Martin J. Schubert, ‘Offene Fragen zum Ambraser Heldenbuch’, in Exemplar. Festschrift für Kurt Otto Seidel, hg. von Rüdiger Brandt, Dieter Lau (Frankfurt a. M.: Lang, 2008, Lateres. Texte und Studien zu Antike, Mittelalter und früher Neuzeit 5), S. 99–120 (bes. S. 114–18).

16 Siehe nur exemplarisch für die Fachdiskussion der letzten Jahre Joachim Bumke, ‘Der unfeste Text. Überlegungen zur Überlieferungsgeschichte und Textkritik der höfischen Epik im 13. Jahrhundert’, in ‘AufführungundSchriftin Mittelalter und Früher Neuzeit. DFG-Symposion 1994, hg. von Jan-Dirk Müller (Stuttgart: Metzler, 1996), S. 118–29; Rüdiger Schnell, ‘Autor’ und ‘Werk’ im deutschen Mittelalter. Forschungskritik und Forschungsperspektiven’, in Neue Wege der Mittelalter-Philologie. Landshuter Kolloquium 1994, hg. von Joachim Heinzle, L. Peter Johnson, Gisela Vollmann-Profe (Berlin: Erich Schmidt, 1998, Wolfram-Studien XV), S. 12–73; Peter Strohschneider, ‘Situationen des Textes. Okkasionelle Bemerkungen zur New Philology’, ZfdPh, 116 (1997), 62–86; Bruno Quast, ‘Der feste Text. Beobachtungen zur Beweglichkeit des Textes aus Sicht der Produzenten’, in Text und Kultur. Mittelalterliche Literatur 1150–1450 , hg. von Ursula Peters (Stuttgart: Metzler 2001), S. 34–46; Rethinking Philology. Twenty-five Years after the New Philology, ed. by Stock, Markus, Canitz, A. E. Christa (Ottawa: Canadian Society of Medievalists, 2015, Florilegium 32).

17 Zu den historischen Erkenntnismodellen hermeneutischer Arbeit vgl. am Beispiel der Tristan-Fortsetzungen Peter Strohschneider, ‘Gotfrit-Fortsetzungen. Tristans Ende im 13. Jahrhundert und die Möglichkeiten nachklassischer Epik’, DVjs, 65 (1991), 70–98 (bes. S. 70–72).

18 Zum ‘klassischen’ Status des Erec im Rahmen akademischer Curricula vgl. Regina Toepfer, ‘Wie wird ein Werk zum Klassiker? Kriterien, Probleme und Chancen mediävistischer Kanonbildung’, in Klassiker des Mittelalters, hg. von Regina Toepfer (Hildesheim: Weidmann, 2019, Spolia Berlinensia 38), S. 1–33 (bes. S. 3–12). Sie auch grundlegend Nikolaus Henkel, Wann werden die Klassiker klassisch?’ in Tradition, Innovation, Invention. Forschrittsverweigerung und Fortschrittsbewußtsein im Mittelalter, hg. v. Hans-Joachim Schmidt (Berlin: De Gruyter, 2005), S. 441–67.

19 Florian Kragl, ‘Der Preis der Überlieferungsnähe. Zur neuen Ausgabe der Virginal’, PBB, 140 (2018), 327–59 (S. 335).

20 Vgl. hingegen noch in ‘klassisch’ textkritischer Perspektive Joachim Heinzle ‘Klassiker-Edition heute’, in Methoden und Probleme der Edition mittelalterlicher deutscher Texte. Bamberger Fachtagung vom 26.29. Juni 1991, hg. von Rolf Bergmann, Kurt Gärtner (Tübingen: Niemeyer, 1993, Beihefte zu editio 4), S. 50–62.

21 Vgl. exemplarisch die Rezensionen zur Neuausgabe des Ereck (Hartmann von Aue, Ereck. Textgeschichtliche Ausgabe mit Abdruck sämtlicher Fragmente und der Bruchstücke des mitteldeutschen Erek, hg. von Andreas Hammer, Victor Millet, Timo Reuvekamp-Felber [Berlin: De Gruyter, 2017]): Thomas Bein, in editio, 31 (2017), 285–93; Stephan Müller, in Arbitrium, 36 (2018), 302–11; Sonja Glauch, in PBB, 141 (2019), 112–27; Martin Baisch, ‘Der entgrenzte Text. Hartmann von Aue, Hans Ries und die Entzauberung der philologischen Erec-Kritik’, IASLonline, 3 August 2020, <http://www.iaslonline.de/index.php?vorgang_id=4045> [Datum des Zugriffs: 1. August 2023].

22 Erec. Eine Erzählung von Hartmann von Aue, hg. von Moriz Haupt (Leipzig, 1839). — Zur Editionsgeschichte siehe die editorische Notiz in der kritischen Ausgabe: Hartmann von Aue: Erec. Mit einem Abdruck der neuen Wolfenbütteler und Zwettler Erec-Fragmente, hg. von Albert Leitzmann, fortgeführt von Ludwig Wolff, 7. Auflage, besorgt von Kurt Gärtner (Tübingen: Niemeyer, 2006).

23 Vgl. jetzt die Revision des Feldes aus altphilologischer und germanistischer Perspektive in Lachmanns Erbe. Editionsmethoden in klassischer Philologie und germanistischer Mediävistik, hg. von Anna Kathrin Bleuler, Oliver Primavesi (Berlin: Erich Schmidt, 2022, ZfdPh Beihefte 19).

24 Exemplarisch in den Reaktionen des Faches auf die Forderungen der New Philology, vgl. Karl Stackmann, ‘Neue Philologie? ‘, in Modernes Mittelalter. Neue Bilder einer populären Epoche, hg. von Joachim Heinzle (Frankfurt a. M.: Insel Verlag, 1999, Insel-Taschenbuch 2513), S. 398–427.

25 Vgl. die Sondierung des editorischen Aufgabenfeldes von Karl Stackmann ‘Autor — Überlieferung — Editor’, in Das Mittelalter und die Germanisten. Zur neueren Methodengeschichte der Germanistischen Philologie. Freiburger Colloquium 1997, hg. von Eckard Conrad Lutz (Freiburg: Universitätsverlag, 1998, Scrinium Friburgense 11), S. 11–32.

26 Die Wolfenbütteler und Zwettler Fragmente, die eine wohl im 13. Jahrhundert im mitteldeutschen Raum kursierende Version des Erec tradieren, liegen außerhalb des hier umrissenen Horizonts, der sich auf den im Ambraser Heldenbuch repräsentierten Textzustand bezieht. Zum md. Erec mit Revision des Forschungsstandes vgl. Glauch, ‘Zweimal Erec’, S. 347–71. Zur Bewertung der Textfassung siehe Thomas Klein, ‘Zur Sprache der Wolfenbütteler und Zwettler Erec-Fragmente und zur Herkunft des zweiten Erec-Romans’, in Edition und Sprachgeschichte. Baseler Fachtagung 2.-4. März 2005, hg. von Michael Stolz u.a. (Tübingen: Niemeyer, 2007), S. 229–55.

27 Siehe für die Übersicht über die Überlieferungszeugen die Angaben im Handschriftencensus <https://handschriftencensus.de/werke/148> [Zugriff 12 September 2023].

28 Vgl. zum Stellenwert der Fragmentüberlieferung Glauch, Rez. Ereck (Anm. 21), bes. S. 114.

29 Gärtner, ‘Aneignungsprozesse’, S. 225.

30 Glauch, Rez. Ereck (Anm. 21), S. 116.

31 Beispiele in Glauch, ebd., bes. S. 115–16.

32 Glauch, Zweimal Erec, S. 349.

33 Ebd., S. 357.

34 Müller, Rez. Ereck (Anm. 21), S. 304.

35 Sonja Glauch, ‘Textgeschichte(n) — Der Ambraser Hartmann’, in Hartmann von Aue 1230–1517. Kulturgeschichtliche Perspektiven der handschriftlichen Überlieferung, hg. von Margreth Egidi, Markus Greulich und Marie-Sophie Masse (Stuttgart: Hirtzel, 2020, ZfdA Beiheft 34), S. 229–46 (S. 231).

36 Vgl. jetzt Ambraser Heldenbuch. Gesamttranskription mit Manuskriptbild. 11 Bde., hg. von Mario Klarer (Berlin: De Gruyter, 2022, Transcriptiones 1).

37 So die Annahme bei Glauch, ‘Textgeschichte(n)’, S. 231.

38 Dazu jetzt Mario Klarer, ‘Einleitung. Das Ambraser Heldenbuch. Paradoxien und Anachronismen eines außergewöhnlichen Kunstwerks’, in Klarer, Kaiser Maximilian I. (Anm. 12), S. 11–26.

39 Vgl. Glauch, ‘Textgeschichte(n)’, S. 231. Deutlich werde das im Iwein-Prolog des Ambraser Heldenbuchs, in dem die Autorsignatur Hartmanns verballhornt erscheint: Er was genannt hartman. / vnd was auch wäre. der tichtet ditz märe (Bl. 6ra).

40 Ebd., S. 232.

41 Das Ambraser ‘Mantel’-Fragment. Nach der einzigen Handschrift neu hg. von Werner Schröder (Stuttgart: Steiner, 1995).

42 Müller, Rez. Ereck (Anm. 21), S. 303.

43 Karl Stackmann, ‘Die Edition — Königsweg der Philologie?’ in Methoden und Probleme der Edition mittelalterlicher deutscher Texte. Bamberger Fachtagung 26.–29. Juni 1991, hg. von Rolf Bergmann, Kurt Gärtner (Tübingen: Niemeyer, 1993), S. 1–18.

44 Vgl. die Diskussion um die Unfestigkeit der deutschsprachigen Überlieferung und die Konzepte der je situationsgebundenen, zwischen Oralität und Schriftlichkeit changierenden Realisierungsform von Texten die exemplarischen Angaben in Anm. 16.

45 Hartmann von Aue: Ereck. Textgeschichtliche Ausgabe mit Abdruck sämtlicher Fragmente und der Bruchstücke des mitteldeutschen Erek, hg. von Andreas Hammer, Victor Millet, Timo Reuvekamp-Felber (Berlin: De Gruyter 2017).

46 Die Textverschmelzung nicht als intentionalen Prozess, sondern als ‘Unfall’ im Rahmen der redaktionellen Zusammenstellung des Hartmann-Oeuvres interpretiert Glauch, Textgeschichte(n), S. 234–37 (S. 236). — Die editorische Entscheidung ist diskutiert in Glauch, Rez. Ereck (Anm. 21), S. 125–27.

47 Vgl. Henrike Manuwald, ‘Der Mantel im Ambraser Heldenbuch und die Frage nach dem Stil’, in Literarischer Stil. Mittelalterliche Dichtung zwischen Konvention und Innovation. XXII. Anglo-German Colloquium Düsseldorf, hg. von Elizabeth Andersen u. a. (Berlin: De Gruyter, 2015), S. 449–68.

48 Zur Datierungsfrage von Mantel gegenüber Hartmanns Erec vgl. Volker Mertens, ‘Der dreifache Erec — oder: Kontext im Text?’ in Hartmann von Aue 1230–1517. Kulturgeschichtliche Perspektiven der handschriftlichen Überlieferung, hg. von Margreth Egidi, Markus Greulich, Marie-Sophie Masse (Stuttgart: Hirzel, 2020, ZfdA Beiheft 34), S. 301–25 (S. 318–19).

49 Andreas Hammer, ‘Der Ereck im Kontext der Überlieferung und in den Händen Hans Rieds’, in Hartmann von Aue 1230–1517. Kulturgeschichtliche Perspektiven der handschriftlichen Überlieferung, hg. von Margreth Egidi, Markus Greulich, Marie-Sophie Masse (Stuttgart: Hirtzel, 2020, ZfdA Beiheft 34), S. 259–80 (S. 262).

50 Vgl. die Perspektiven in der Rezension von Baisch, Rez. Ereck (Anm. 21).

51 Den polemischen, sachlich zum Teil unbegründeten Unterton im Vorwort der Ereck-Ausgabe diskutieren Glauch, Rez. Ereck (Anm. 21), bes. S. 126–27, und Müller, Rez. Ereck (Anm. 21), bes. S. 303.

52 Hartmann von Aue: Ereck. Textgeschichtliche Ausgabe, S. XVIII.

53 Hammer, Der Ereck im Kontext der Überlieferung, S. 261.

54 Vgl. die Argumentation in Glauch, Rez. Ereck (Anm. 21), S. 118: ‘Da es aber nicht gelingt, Ried, der sehr genau kopierte und nur kleinräumig Verständnismöglichkeiten aktiv herstellte, eine globale Gestaltungsabsicht zuzuerkennen, taugen Rieds Aussageabsicht und ‘Formung’ kaum als Zielpunkte von editorischer Richtigstellung’.

55 Glauch, Rez. Ereck (Anm. 21), S. 119.

56 Ebd., S. 117.

57 Ebd., S. 119.

58 So der Einwand von Müller, Rez. Ereck (Anm. 21), S. 310, der die Frage nach der Referenz der überlieferungsnahen Philologie als Grundproblem adressiert.

59 Stephan Müller, ‘Spontane Solitäre. Eine Skizze zum Profil der frühen Überlieferung von Erec und Iwein’, in Hartmann von Aue 1230–1517. Kulturgeschichtliche Perspektiven der handschriftlichen Überlieferung, hg. von Margreth Egidi, Markus Greulich, Marie-Sophie Masse (Stuttgart: HIrzel, 2020, ZfdA Beiheft 34), S. 25–40 (S. 40).

60 Glauch, Rez. Ereck (Anm. 21), S. 123.

61 Hammer, Der Ereck im Kontext der Überlieferung, S. 262.

62 Vgl. die in der Konsequenz radikale Forderung, den Erec aus der mittelalterlichen Literaturgeschichte zu streichen und der Frühen Neuzeit zuzuschlagen von Thomas Bein, Rez. Ereck (Anm. 21), S. 287–88.

63 Hartmann von Aue: Ereck. Textgeschichtliche Ausgabe, S. XVIII.

64 ‘Wir haben es mit einem entgrenzten Text zu tun, der sich längst aus seinen kulturellen Kontexten gelöst hat, in neue Funktionszusammenhänge eingerückt ist und sprachlich, vielleicht auch inhaltlich modernisiert wurde. ‘ (Hartmann von Aue: Ereck. Textgeschichtliche Ausgabe, S. XVIII).

65 Jan-Dirk Müller, Gedechtnus. Literatur und Hofgesellschaft um Maximilian I. (München: Fink, 1982, Forschungen zur Geschichte der älteren deutschen Literatur 2).

66 Vgl. dazu die Ansätze in Kaiser Maximilian I. und das Ambraser Heldenbuch.

67 Siehe zum literarischen und kulturellen Interesse des Kaisers Maximilians Ruhmeswerk. Künste und Wissenschaften im Umkreis Maximilians I., hg. von Jan-Dirk Müller, Hans-Joachim Ziegeler (Berlin: De Gruyter, 2015, Frühe Neuzeit 190).

68 Mennel war seit 1505 kaiserlicher Rat und seit 1506 Stadtschreiber von Freiburg. Vgl. Karl Heinz Burmeister, Gerard F. Schmidt, Art. ‘Mennel (Manlius), Jakob’, in 2VL, 6 (1987), Sp. 389–95. Mennels Cronica wurde im Jahr 1507 gedruckt: Jakob Mennel, Cronica Habsburgensis rigmatica (Konstanz, Hans Schäffeler 1507), VD16 M4611.

69 Die geuerlicheiten vnd einsteils der geschichten des loblichen streytparen vnd hochberuembten helds vnd Ritters herr Tewrdannckhs (Nürnberg: Johann Schönsperger d. Ä. 1517), VD16 M 1649. Vgl. dazu Stephan Füssel, Die Abenteuer des Ritters Theuerdank. 2 Bde. 1. Kolorierter Nachdruck der Gesamtausgabe von 1517. 2. Der Theuerdank von 1517: Kaiser Maximilian und die Medien seiner Zeit (Köln: Taschen, 2003).

70 Müller, Gedechtnus, S. 76.

71 Ebd., S. 78.

72 Evanghelia Stead, ‘Introduction’, in Reading Books and Prints as Cultural Objects, ed. by Evanghelia Stead (Cham: Palgrave Macmillan 2018), 1–30 (S. 4).

73 Vgl. Aaron Tratter, ‘Buchschmuck, Lagen, leere Seiten. Was kodikologische Merkmale über den Entstehungsprozess des Ambraser Heldenbuchs verraten können’, in Kaiser Maximilian I. und das Ambraser Heldenbuch, S. 37–50.

74 Klaus Amann, ‘Reflexionen über den Hof. Zur Organisation des Ambraser Heldenbuchs’, in Kaiser Maximilian I. und das Ambraser Heldenbuch, S. 61–73 (S. 61).

75 Ebd., S. 62.

76 Zum Buchschmuck im Ambraser Codex siehe Kristina Domanski, ‘Zwischen Naturstudium und Dekor. Kunsthistorische Bemerkungen zum gemalten Buchschmuck im Ambraser Heldenbuch’, in Kaiser Maximilian I. und das Ambraser Heldenbuch, S. 145–70.

77 Amann, ‘Reflexionen über den Hof', S. 71

78 Müller, Gedechtnus, S. 212–28.

79 Jan-Dirk Müller, ‘Publizistik unter Maximilian I. Zwischen Buchdruck und mündlicher Verkündigung’, in Sprachen des Politischen. Medien und Medialität in der Geschichte, hg. von Ute Frevert, Wolfgang Braungart (Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2004), S. 95–122 (S. 110).

80 Regina Toepfer, ‘Mäzenatentum in Zeiten des Medienwechsels. Kaiser Maximilian als Widmungsadressat humanistischer Werke’, in Kaiser Maximilian I. (1459–1519) und die Hofkultur seiner Zeit. Interdisziplinäres Symposion Brixen, 26. bis 30. September 2007, hg. von Sieglinde Hartmann, Freimut Löser (Wiesbaden: Reichert, 2009, Jahrbuch der Oswald-von-Wolkenstein-Gesellschaft 17), S. 79–92 (S. 85).

81 Vgl. Müller, Gedechtnus, S. 169–79.

82 Ernst A. Schmidt, Augusteische Literatur. System in Bewegung (Heidelberg: Winter, 2003, Schriften der Philosophisch-Historischen Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 28), S. 77.

83 Zur herrscherlichen Selbstinszenierung in der Ehrenpforte vgl. Thomas Schauerte, Die Ehrenpforte für Kaiser Maximilian I. Dürer und Altdorfer im Dienst des Herrschers (München: Deutscher Kunstverlag, 2011, Kunstwissenschaftliche Studien 95).

84 Vgl. Paul Zanker, Augustus und die Macht der Bilder (München: Beck, 1997).

85 Vgl. zu diesem historisch-politischen Diskurs in der Publizistik um 1500 zusammenfassend Julia Frick, Thomas Murners Aeneis-Übersetzung (1515). 2 Bde. (Wiesbaden: Reichert, 2019, Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters 149), Bd. 1, S. 95–106.

86 Franz Josef Worstbrock, Art. ‘Ringmann, Matthias’, Verfasserlexikon deutscher Humanismus, 2 (2013), Sp. 725–40 (Sp. 734).

87 Hammer, ‘Der Ereck im Kontext der Überlieferung’, S. 260.

88 So zum Beispiel, wenn die im Ambraser Ereck vorzufindenden unreinen Reime mit einer ‘gerade für das 12. Jahrhundert noch im Rahmen des Üblichen’ liegenden Praxis assoziiert oder aktualisierende Schreibergewohnheiten fehlgedeutet werden. Vgl. Hammer, ‘Der Ereck im Kontext der Überlieferung’, S. 265, 268.

89 Glauch, Rez. Ereck, S. 126.

90 Zu Blatt- oder Lagenverlust und einer aus diesem Umstand resultierenden redaktionellen Verschmelzung von Mantel und Erec vgl. Glauch, ‘Zweimal Erec’, S. 355.

91 Mertens, ‘Der dreifache Erec’, S. 325.

92 Inwiefern eine Diskussion ‘klassischer’ Konjekturen der Textkritik zum Erec ‘neue Perspektiven der Erec-Interpretation’ eröffnen kann, zeigt Martin Sebastian Hammer: ‘Seydt mans in solher vnzucht vant / es was Maledicur genannt. Von Umwegen der Textkritik zu neuen Perspektiven der Erec-Interpretation’, PBB, 144 (2022), 573–93 (S. 574).

93 Kragl, ‘Der Preis der Überlieferungsnähe’, S. 335.

94 ‘Auf diese Weise ist ein künstlicher Text entstanden, der auf Vorannahmen, Rekonstruktionen und vielfach subjektivem Stilempfinden beruht, sich aber kaum auf die Überlieferung stützen kann’. (Hartmann von Aue: Ereck. Textgeschichtliche Ausgabe, S. XI).

95 Zur Forderung nach einer stärker überlieferungsbezogenen Lektüre mittelhochdeutscher Texte Martin Baisch, Textkritik als Problem der Kulturwissenschaft. Tristan-Lektüren (Berlin: De Gruyter, 2006, Trends in Medieval Philology 9), bes. S. 56–66, 75–93.

96 Vgl. die nachdrücklichen Appelle von Martin Baisch, ‘Autorschaft und Intertextualität. Beobachtungen zum Verhältnis von ‘Autor’ und ‘Fassung’ im höfischen Roman’, in AutorAutorisationAuthentizität, hg. von Thomas Bein (Tübingen: Niemeyer, 2004, Beihefte zu editio 21), S. 93–102; Martin Baisch, ‘Überlieferung und Ambiguität. Die Textualität des höfischen Romans nach der Fassungen-Diskussion’, in Hartmann von Aue 1230–1517. Kulturgeschichtliche Perspektiven der handschriftlichen Überlieferung, hg. von Margareth Egidi, Markus Greulich, Marie-Sophie Masse (Stuttgart: Hirtzel, 2020, ZfdA Beiheft 34), S. 327–41 (S. 337–38).

97 Diese Beobachtung artikuliert schon Kay Malcher anlässlich der Besprechung der 7. Auflage von Hartmanns Erec. Vgl. Kay Malcher, Rezension zu: ‘Hartmann von Aue: Erec. Mit einem Abdruck der neuen Wolfenbütteler und Zwettler Erec-Fragmente, hg. von Albert Leitzmann, fortgeführt von Ludwig Wolff, 7. Auflage, besorgt von Kurt Gärtner Tübingen 2006’, PBB, 133 (2011), 153–59 (S. 155).

Additional information

Notes on contributors

Julia Frick

Julia Frick hat Germanistik und Latinistik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg/Br. studiert. Die Promotion erfolgte in Freiburg 2016, die Habilitation in Zürich 2022. Professurvertretungen in Heidelberg und Frankfurt/M. 2022–2023. Aktuell ist sie Seminaroberassistentin an der Universität Zürich (Abteilung: Ältere deutsche Literaturwissenschaft). Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der lateinisch-deutschen Bilingualität in Mittelalter und Früher Neuzeit, der höfischen Epik, der Intermedialität der Druckgraphik in der Frühen Neuzeit sowie der historischen Poetik.

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