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Miscellany

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Pages 81-83 | Published online: 17 Sep 2010
 

Wasserlösliche Ballaststoffe aus Plantago ovata Samenschalen können helfen, die Symptome des Reizdarmsyndroms zu bessern, berichtet Katrin Raschke, Diplom Oecotrophologin beim Deutschen Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik (D.I.E.T.) in Bad Aachen. Für diese harmlose Funktionsstörung. die etwa 11 bis 14 Prozent der Bevölkerung betrifft, gibt es bisher keine medikamentöse Therapie. Die Lebensqualität der Betroffenen ist stark beeinträchtigt, da durch Unverträglichkeiten häufig nur noch wenige Lebensmittel gegessen werden. Die wasserlöslichen Ballaststoffe beeinflussen die Darmflora positiv, stärken die Darmschleimhaut und vermindern Reizungen. Sie führen sanft ab, ohne Blähungen zu verursachen. Gegen die Symptome des Reizdarmsyndroms helfen spezielle Ballaststoffe, berichtet Katrin Raschke, Diplom Oecotrophologin beim Deutschen Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik (D.I.E.T.) in Bad Aachen. Das klingt zunächst paradox, lösen doch Ballaststoffe häufig Blähungen aus und können so weitere Schmerzen verursachen. Doch Ballaststoffe sind nicht gleich Ballaststoffe, erläutert Raschke. Wasserlösliche Ballaststoffe, wie sie beispielsweise in großer Menge in Plantago ovata Samenschalen enthalten sind, wirken in vielfältiger Weise positiv auf den Darm: Sie dienen den Darmbakterien als Nahrung und helfen so, die physiologische Darmbesiedlung aufrecht zu erhalten. Die Darmkeime bieten einen Schutz gegen Infektionen. Beim Abbau der Ballaststoffe durch die Bakterien entstehen kurzkettige Fettsäuren, die wiederum der Darmwand als Energiequelle dienen. So wird die Darmschleimhaut gestärkt. Wasserlösliche Ballaststoffe bilden Gele, die Reizstoffe binden können. Wichtig ist eine hohe Flüssigkeitszufuhr, damit die Ballaststoffe ausreichend quellen und so ihre positiven Effekte entfalten können. Im Gegensatz dazu führen wasserunlösliche Ballaststoffe im Darm häufig zu Gärprozessen und damit zu den unangenehmen und schmerzhaften Blähungen. Reizdarmsyndrom ist eine harmlose funktionelle Störung, doch die Betroffenen sind in Ihrer Lebensqualität stark beeinträchtigt. Der Leidensdruck ist groß, da das Syndrom oft erst nach zahllosen Arztbesuchen und vielen ergebnislosen Untersuchungen diagnostiziert wird und bisher keine medikamentöse Therapie bekannt ist. Um die unterschiedlichen Symptome zu mindern, werden Spasmolytika, Abführmittel und Antidepressiva eingesetzt. Inwieweit die Ernährung Einfluss auf die Entstehung und die Symptome des Reizdarmsyndroms hat, ist noch unklar. Selten liegen Nahrungsmittelallergien vor, doch lösen verschiedene Lebensmittel häufig Unverträglichkeitserscheinungen wie Blähungen, Völlegefühl, Schmerzen oder Durchfälle aus. Die Maßnahmen, denen sich die Betroffenen unterziehen, grenzen an Selbstkasteiung: Häufig schränken sie die Lebensmittelauswahl stark ein, verzichten fast vollständig auf Obst und verwenden Reis als Hauptlebensmittel. Vitamin- und Mineralstoffmängel sind häufig die Mülichkeiten, eine verträgliche Ernährung zu gestalten, nicht aus, bedauert Raschke. Wichtig ist es, nicht nur einzelne Lebensmittel, sondern vor allem unterschiedliche Zubereitungsarten auf ihre Verträglichkeit zu testen. Zusätzlich sollte den wasserlöslichen Ballaststoffen mehr Beachtung zukommen. Da die meisten Lebensmittel mehr wasserunlösliche als wasserlösliche Ballaststoffe enthalten, sind Präparate aus Plantago ovata Samenschalen eine geeignete Möglichkeit, die Aufnahme wasserlöslicher Ballaststoffe zu erhöhen. Verschlucken als Todesursache Jeder kennt das unangenehme Gefühl, wenn man sich verschluckt. Bei gesunden Menschen befreit der Reflex des Abhustens die Luftröhre von dem, was stecken geblieben ist. Es gibt aber Menschen, die sich bei jedem Schluck, den sie trinken und jedem Bissen, den sie essen, gefährlich verschlucken, da dieser Reflex nicht mehr richtig funktioniert. Bis zu 45 Prozent der über 75 Jahre alten Bevölkerung leidet an Dysphagiesymptomen (= beispielsweise gurgelnde Stimme, Sabbern, Schmerzen beim Schlucken, Schmerzen im Hals oder in der Brust), erläutert Klaudia Pütz, Ernährungsmedizinische Beraterin des Deutschen Instituts für Ernährungsmedizin und Diätetik (D.I.E.T.) in Bad Aachen. Dysphagie kann jedoch Personen jeden Alters betreffen. Schätzungen zufolge sind bis zu 66 Prozent der Langzeit-pflegepatienten und 30 Prozent aller Hirnschlagpatienten mit einem unterschiedlich stark ausgeprägten Grad von Dysphagle betroffen. Schluckstörungen können einen tödlichen Ausgang haben, wenn beim Verschlucken Nahrung in die Lunge gerät und eine Lungenentzündung auslöst. Lungenentzündung infolge von Aspiration ist zu 20 Prozent für den Tod von Schlaganfall-Patienten im ersten Jahr nach ihrem Schlaganfall verantwortlich. Panische Angst bestimmt bei Betroffenen mit Schluckstörungen (Dysphagie) bald jede Nahrungsaufnahme und Trinken. Lebensbedrohliche Zustände durch Lungenentzündung auf Grund von Aspiration sowie Untergewicht können die Folgen von unerkannten Schluckstörungen sein, die eine unzureichende Nahrungsaufnahme mit sich bringt. Menschen mit Schluckstörungen können häufig nur noch eine kleine Portion breiiger Nahrung essen, eine Kost, die den ernährungsphysiologischen Anforderungen nicht entspricht. Ein Mangel an Nährstoffen und ein darauffolgender Gewichtsverlust, der den Körper schwächt und die Tore für Krankheiten öffnet, ist vorprogrammiert. Um die Gefahr des Verschluckens und damit eingehender Aspiration zu minimieren, muss die Konsistenz von Speisen und Flüssigkeiten entsprechend dem Beschwerdebild des Patienten angepasst werden. Trinknahrung, die mit speziellen Dickungsmitteln aus der Apotheke angedickt wird und ergänzend zur normalen Kost getrunken oder zum Kochen verarbeitet werden kann, sollte als erste diätetische Maßnahme Gewichtsverluste auffangen. Ist eine orale Nahrungsaufnahme nicht mehr zu gewährleisten, muss die Ernährung über eine Sonde, in der Regel über eine perkutane endoskopisch kontrollierte Gastrostomie (PEG) erfolgen. Häufiges Husten, Räuspern, eine raue, gurgelnde Stimme, ein auf Beschwerden hindeutender Gesichtsausdruck beim Essen oder häufiges Trinken zwischen den einzelnen Bissen können Angehörigen oder Pflegepersonal erste Hinweise auf eine Schluckstörung liefern. für die Betroffenen ist es häufig peinlich, wenn Speichel oder Nahrung aus dem Mund sabbert. Deshalb isolieren sie sich immer mehr von der Gesellschaft, was schließlich für viele Menschen Einbußen in der Lebensqualität bedeutet. Im fortgeschrittenen Alter kommt es zur Schwächung der Kiefermuskulatur, zum Zahnverlust und zur Verringerung der Speichelbildung. Senioren leiden außerdem mit höherer Wahrscheinlichkeit an Erkrankungen wie Demenz, Muskelatrophie, Parkinson-Krankheit, Morbus Alzheimer, Multipler Sklerose, Krebs und Hirnschlag, welche alle zur Störung des Schluckprozesses führen können. Bei diesen Risikopatienten sollten Angehörige oder Pflegepersonal während des Essens auf auffallende Merkmale wie beispielsweise häufiges Räuspern achten. Viele Betroffene bewerten Dysphagie als eine Behinderung, weil sie ein "gutes Leben" in vieler Hinsicht einschränkt. Die Begleiterscheinungen der Erkrankung können emotionale Folgen wie Unsicherheit, Angst, Scham, Schuldgefühle, vermindertes Selbstvertrauen und Verlust von Selbstbestimmung sein. Mit der Therapie, die in Zusammenarbeit des behandelnden Arztes, mit Logopäden/ Sprachtherapeuten, Ergotherapeuten und Diätassistenten/Dipl. Oecotrophologen erfolgt, kann dem Patienten mit seiner Erkrankung geholfen und das Leid gelindert werden. Diet-Pressedienst Bad Aachen 2002

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